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Neurobiologie

Frühkindlicher Stress

‚NG2+‘-Zellen im Hippocampus einer Maus. - - Universitätsmedizin Mainz / modif. nach Treccani G et al. Neurobiol Stress (15) 2021.

Frühkindlicher Stress hinterlässt lebenslange Spuren im Gehirn
Forschende der Universitätsmedizin Mainz entdecken bisher unbekannten neurobiologischen Mechanismus – Belastende Erfahrungen in der frühen Kindheit, wie beispielsweise eine gestörte Eltern-Kind-Bindung, gelten als Hauptrisikofaktoren für die Entwicklung von psychischen Erkrankungen im Erwachsenenalter. Die zugrundeliegenden neurobiologischen Mechanismen sind jedoch bisher nicht hinreichend geklärt. Ein interdisziplinäres Team von Wissenschaftler:innen der Universitätsmedizin Mainz hat in einem Mausmodell gezeigt, dass frühkindliche Stresserfahrungen die Funktion von bestimmten Gehirnzellen, den sogenannten ‚NG2+‘-Gliazellen, langanhaltend beeinträchtigen können.
Weiter


Hippocampus - der Geschichtenerzähler des Gehirns

Bild: Brendan Cohn-Sheehy, Zentrum für Neurowissenschaften

Eine neue Studie zur Bildgebung des Gehirns zeigt, dass der Hippocampus (grün)
der meisterhafte Geschichtenerzähler des Gehirns ist und Erinnerungen an vergangene
Ereignisse zu einer kohärenten Erzählung verwebt.

Menschen lieben Geschichten. Wir können uns leichter an Ereignisse erinnern,
wenn sie Teil einer übergreifenden Erzählung sind. Aber im wirklichen Leben
folgen die Kapitel einer Geschichte nicht reibungslos aufeinander.
Dazwischen passieren andere Dinge. Eine neue Studie zur Bildgebung des Gehirns
des Center for Neuroscience der University of California, Davis, zeigt,
dass der Hippocampus der Geschichtenerzähler des Gehirns ist und getrennte,
entfernte Ereignisse zu einer einzigen Erzählung verbindet.
Weiter


Hirn-Immunzellen mit Zucker-Hunger

Zu Beginn einer neurodegenerativen Erkrankung nehmen die Immunzellen des Gehirns,
die Mikroglia, verstärkt Glukose auf, zeigt eine neue Studie. Damit decken die Mikroglia
womöglich einen erhöhten Energiebedarf für Abwehrreaktionen gegen die ersten
krankhaften Veränderungen. Das Ergebnis ist relevant für die Interpretation von Hirnscans,
die unter anderem in der Demenz-Diagnostik eingesetzt werden. Zudem könnte es
dabei helfen, den Erfolg von Therapieansätzen zu kontrollieren. Weiter

Prof. Dr. Angelika Harbauer

Futter furs Gehirn
Unser Gehirn verbraucht 20% des aufgenommenen Sauerstoffs, obwohl es nur 2%
unseres Körpergewichts ausmacht. Auch sonst ist das Gehirn sehr hungrig: Prozesse,
die in den Nervenzellen passieren, also Signalübermittlung und elektrische Aktivität,
verbrauchen viel Energie. Diese Energie wird von den sogenannten „Mitochondrien“
aus Zucker hergestellt. Man bezeichnet sie deshalb oft als die „Kraftwerke der Zelle“.
Die Mitochondrien im Gehirn sind stark beansprucht und müssen ständig repariert
oder ausgetauscht werden. Daran forscht Angelika Harbauer bei uns.
Was sie dabei herausfindet und warum eine Keto-Diät nicht zu empfehlen ist,
hat sie auf den @Münchner Wissenschaftstagen vergangenes Wochenende vorgestellt.
Ihren Talk könnt ihr jetzt hier nochmal ansehen:
Zum Video


Was macht uns menschlich?

Die Antwort auf das, was das menschliche Gehirn einzigartig macht, könnte in Junk-DNA liegen.
Unsere DNA ist der des Schimpansen sehr ähnlich, der evolutionär unser nächster lebender
Verwandter ist. Stammzellforscher der Universität Lund in Schweden haben nun einen bisher
übersehenen Teil unserer DNA gefunden, die sogenannte nicht-kodierte DNA, die zu einem
Unterschied beizutragen scheint, der trotz aller Ähnlichkeiten erklären könnte, warum unser
Gehirn anders funktioniert.
Weiter


Wie sich Team-Flow im Gehirn zeigt

Gemeinsam im Flow: Wenn Teams engagiert an einer Aufgabe zusammenarbeiten,
können sie einen besonders harmonischen und effizienten Zustand erreichen – den Team-Flow.
Was dabei im Gehirn passiert, haben Forscher erstmals sichtbar gemacht:
Demmach synchronisiert sich im Team-Flow die Hirnaktivität und Informationen können
besonders gut verarbeitet werden. Diese Erkenntnisse könnten dabei helfen,
Teamleistungen vorherzusagen und zu verbessern.
Weiter


Wie wir unser Hirn verzaubern

Die eigenen Erzählungen: Wie wir unser Hirn verzaubern
In Stress-Situationen reagiert unser Gehirn mit einer von drei Überlebensstrategien:
Angriff, Flucht oder Starre. Die Bereiche, die im Hirn für vorausschauendes Denken,
Impulskontrolle, aber auch für Empathie und Mitgefühl zuständig sind, werden »blockiert«.
Wir verlieren unseren klaren Kopf. Was können wir tun, um in schwierigen Situationen
trotzdem Zugang zu unseren höheren kognitiven Fähigkeiten zu behalten?
Eine Leseprobe »Leben mit Hirn«.
Mehr über das Buch

Hofmann Personal und Lernwelt verlosen 2 Exemplare dieses Buches. Mehr darüber hier.


Ganz normale Vergesslichkeit

Jeder verlegt hin und wieder Dinge, vergisst Namen oder verpasst einen Termin.
Muss man sich deshalb Sorgen machen? Nein, sagen Hirnforscher.
Der Grund dafür liegt in der Arbeitsweise des Gedächtnisses.

Ähnliches fragen sich die meisten von uns wohl hin und wieder in puncto
Erinnerungsvermögen: Bin ich besonders vergesslich? Oder liegen meine
Gedächtnislücken noch im Bereich des Normalen?
Weiter


Warum es uns schwerfällt, Neues zu denken

Achtung Neues! Unser Gehirn warnt uns vor unnötigem Energieaufwand beim Verarbeiten neuer Informationen. (imago / Shotshop)

Schutzmechanismus des Gehirns
Neues zu verarbeiten, kostet Energie: Deswegen warnt uns unser Gehirn vor Veränderungen mit einem unguten Gefühl. Um dies zu überwinden, hilft Ausprobieren, meint die Psychologin Friederike Bornträger, sei es die vegane Currywurst oder das Gendern.

In vielen Gesprächen und Köpfen hat sich die Annahme breitgemacht, Menschen hätten etwas
gegen Veränderungen. Aber das stimmt nicht. Das unangenehme Gefühl, das uns bei vielem Neuen beschleicht und uns Veränderungen manchmal verweigern lässt, ist ein Schutz-
mechanismus unseres Gehirns. Weil Neues zu verarbeiten dem Stoffwechsel mehr von unserer begrenzten Energie abverlangt, löst unser Gehirn einen negativen Affekt aus, oder sagen wir der Einfachheit halber: ein schlechtes Gefühl. Beitrag hören


Wo die Neugier sitzt

Ohne Wissbegier treten wir auf der Stelle, mit ihr wagen wir uns auf riskantes Gelände.
Dafür scheint ein Hirnareal den Ausschlag zu geben.

Eigentlich seltsam, wo überall wir den Sitz der Neugier umgangssprachlich verorten.
Zum Beispiel im Riechorgan: Professionelle Schnüffler gehen, wie wir finden,
einem anrüchigen Beruf nach, denn sie stecken in alles ihre Nase hinein.
Oder lauert sie im Sehsinn? So tadelte der antike Kirchenvater Augustinus die Neugier
als sündige Augenlust. Wieder andere Moralapostel sahen die Neugier nicht optisch,
sondern vielmehr akustisch am Werk, wenn Männlein und Weiblein die Köpfe zusammenstecken,
um nach Herzenslust über Abwesende zu tratschen.
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Die Neurowissenschaften der... Geburt

Unsere neue Serie The Neuroscience of… untersucht, wie das Gehirn die kritischen Ereignisse
und Verhaltensweisen des menschlichen Lebens orchestriert.
In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die zahlreichen Veränderungen,
die das Gehirn einer Mutter vor und nach der Geburt betreffen, und überlegen dann,
warum das Gehirn während der Geburt so wenig erforscht wurde.
Weiter


Warum uns im Alter Wörter schlechter einfallen

Wenn wir älter werden, fällt es uns zunehmend schwerer, im entscheidenden Moment
die richtigen Wörter parat zu haben - und das, obwohl unser Wortschatz im Laufe
des Lebens eigentlich kontinuierlich anwächst. Bislang war unklar, woran das liegt.
Forscherinnen das Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften
und der Universität Leipzig haben nun herausgefunden: Es sind die Netzwerke im Gehirn,
die ihre Kommunikation im Laufe der Zeit verändern. Das macht sie ineffizienter.
Weiter


Die unterschätzte Synapse

Welche Rolle spielen elektrische Synapsen in unserem Gehirn?

Nervenzellen in unserem Gehirn sind miteinander über chemische Synapsen verbunden.
An diesen engen Kontaktstellen zwischen Zellen werden Informationen in Form
von chemischen Botenstoffen weitergegeben. Die chemischen Synapsen können sich
strukturell und funktionell verändern und dadurch entscheiden, wie effektiv Informationen
an andere Nervenzellen übermittelt werden. Durch ihre Anpassungsfähigkeit bilden sie
die Grundlage für das Lernen und die Gedächtnisbildung. Nervenzellen kommunizieren
aber auch über direkte elektrische Verbindungen miteinander. Diese elektrischen Synapsen
sind bisher wenig untersucht, könnten aber eine ebenso wichtige Rolle bei Lernvorgängen spielen.
Weiter


Empathie

Freunde leiden körperlich mit
Die Hände werden feucht, der Puls steigt:
So reagieren viele auch dann, wenn nicht sie selbst unter Stress stehen, sondern eine andere Person. Ein gutes Zeichen, denn wer die Gefühle von Freunden am eigenen Körper miterlebt, weiß sie auch besser einzuschätzen.

Ein Stresstest im Labor: Eine Frau soll vor laufender Kamera erklären, warum sie für einen fiktiven Job qualifiziert ist.
Das Video bekommt sie danach vorgespielt und soll ihre Gefühlslage in der Situation nachträglich beschreiben.
Eine Freundin von ihr bekommt das Video ebenfalls zu sehen, und auch sie soll die Gefühle der Vortragenden einschätzen.
Wie gut gelingt ihr das, und spiegelt sich das auch in ihren eigenen körperlichen Stressreaktionen? Weiter


Der große Showdown der Theorien

Was ist das menschliche Bewusstsein? Auf diese Frage gibt es bislang noch keine Antwort.
Die beiden wichtigsten wissenschaftlichen Theorien zum Thema widersprechen sich.
Ein nie dagewesenes Experiment stellt sie nun gegenüber und soll Klarheit schaffen.

Was ist das eigentlich, Bewusstsein?
Das Bewusstsein gibt der Wissenschaft seit Jahrhunderten Rätsel auf:
Zahlreiche konkurrierende wissenschaftliche Theorien versuchen, es zu beschreiben.
Doch zentrale Fragen sind bis heute ungeklärt, beispielsweise wo im Gehirn
das Bewusstsein überhaupt sitzt.
Beitrag hören


Peter Schipek: Neurobiologie des Glücks

Glück beginnt bei jedem von uns selbst. Es geht nicht um den Vergleich mit anderen –
das wäre der beste Weg ins Unglück. Das Ziel sollte nicht „das vollkommene Glück“ sein,
sondern ein Weg in eine positive Richtung – denn Glück ist ein fließender Zustand.

Wissenschaftler sind seit langer Zeit auf der Suche nach diesem wunderbarsten aller Gefühle.
Biochemiker suchen in Nervenspalten nach den Molekülen, die uns glücklich machen,
Neurobiologen versuchen mit aufwendiger Technik dem Glück auf die Spur zu kommen
und Molekularbiologen durchforsten die Chromosomen, um auf jenes Gen zu stoßen,
das uns glücklich macht. Doch allen Bemühungen zum Trotz: So richtig zu fassen bekommen
hat das Glück bislang keiner von ihnen. Zum Beitrag [604 KB]


Wie Menschen ihre Erinnerungen manipulieren

Prof. Dr. Albert Newen vom Institut für Philosophie II der Ruhr-Universität Bochum

Wie Menschen ihre eigenen Erinnerungen manipulieren
Erwachsene erinnern sich vor allem an bedeutende Erlebnisse, die mit besonders positiven
oder besonders negativen Gefühlen verknüpft waren, etwa einen besonderen Urlaubstag,
die Führerscheinprüfung oder die Hochzeit. Die Erinnerung ist dabei kein fotografischer
Ausschnitt der Vergangenheit, sondern ein Konstrukt, das zwar von der Wahrnehmung
eines zurückliegenden Ereignisses gespeist ist; aber beim Einspeichern und vor allem
beim Abruf der wahrgenommenen Situation setzen vielfältige Konstruktionsprozesse ein.
„Mit Pippi Langstrumpfs Worten könnte man sagen:
Ich mache mir die vergangene Welt, wie sie mir gefällt“, veranschaulicht Roy Dings.
Weiter


Die neuronalen Wälder in unserem Gehirn

Zu sehen ist die Anordnung und das Aussehen von Purkinje-Zellen des Kleinhirns einer Maus. Das Bild soll die Diversität in unseren Köpfen illustrieren - die von der mikroskopischen Morphologie bis hin zur Individualität des Charakters und Denkens reicht. - - Illustration: Robert Luck

Lange wurde die Bildung von Neuronen (Nervenzellen) und Blutgefäßen getrennt voneinander
betrachtet. Die Forschung der letzten Jahre hat jedoch gezeigt, dass es Signale gibt,
die Zellen beider Systeme beeinflussen können. Die immer sensitiveren und spezifischeren
Untersuchungsmethoden erlauben es inzwischen, selbst geringe Mengen eines Proteins
zu detektieren, das zuvor nicht hätte nachgewiesen werden können. So werden Stück für Stück
die genauen Mechanismen und Prozesse, die bei der Bildung von Nervenzellen (Neurogenese)
und Blutgefäßen (Angiogenese) eine Rolle spielen, verstanden. Eine aktuelle Arbeit
aus dem European Center for Angioscience (ECAS) untersucht die Verteilung und Funktion
eines Rezeptors im sich entwickelnden Kleinhirn, der klassischerweise dem Blutgefäßsystem
zugeschrieben war, nun aber auch in Neuronen gefunden wurde. Weiter


Warum Menschen von links nach rechts zählen

Alle sortieren Zahlen, Größen und Zeiten im Raum gedanklich von links nach rechts.
Warum nur? Und stimmt das überhaupt?

Wenn Menschen Gegenstände nach Größe sortieren, dann tun sie das weltweit
fast immer von links angefangen nach rechts – und genauso läuft dies,
wenn sie sich Zeitabfolgen oder Zahlenreihen im Raum vorstellen oder diese geordnet
darstellen sollen. Das ist merkwürdig, denn für diese eindeutige Vorliebe gibt es
weder einen offensichtlichen Grund noch eine bekannte Ursache.
Ist sie genetisch fest im Verhaltensprogramm fixiert – und wenn ja, warum das?
Oder zählen Erwachsene schlicht zufällig von links nach rechts, weil dies irgendwann
einmal kulturell festgelegt wurde und seitdem von Generation zu Generation
weitergegeben wird – weil ja schließlich auch nichts dafür spricht, die Tradition zu ändern?
Weiter


Hippocampale Zellkommunikation ist bidirektional

In einer unerwarteten Wendung des neurowissenschaftlichen Dogmas scheinen die Zellen
am Empfängerende der Neurotransmission in der Lage zu sein, Glutamat freizusetzen,
um die Aktivität der übertragenden Zelle zu regulieren.

Eine ne der am besten untersuchten Synapsen im Gehirn überrascht Neurowissenschaftler
immer wieder. Laut einer Studie 18. Mai in Nature Communications , Moosfaser - Synapsen,
so genannt , weil ihre Terminals ein bisschen wie Moos wächst auf den Axonen aussehen,
haben eine unerwartete Art und Weise den Informationsfluss im Hippocampus
der Regulierung: die postsynaptischen Zellen , die Neurotransmitter Signale empfangen
können ihr eigenes Glutamat freisetzen, um die Übertragung von der Zelle auf der
präsynaptischen Seite zu unterdrücken.
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Wie wir uns an Musik erinnern

"Schatz, sie spielen unser Lied!" – Wohl jeder hat es schon einmal erlebt, dass eine Melodie
mit einem Schlag Erinnerungen weckt. Nicht nur an die Musik selbst, sondern an die Gefühle,
die wir mit ihr verbinden.

Wir alle speichern Tausende von Melodien im Gehirn. Diese Erinnerungen sind erstaunlich
präzise und binnen Millisekunden abrufbar, und sie gehören zu den letzten, die Alzheimer-
Patienten noch haben. Wie funktioniert dieses musikalische Gedächtnis?
Beitrag hören


Warum Lernpausen das Gedächtnis fördern

Möglichst schnell viel Wissen abspeichern, heißt oft die Devise.
Wer sich allerdings Informationen langfristig einprägen will, sollte dazu nicht ununterbrochen pauken, sondern Lernpausen einlegen. Welche neuronalen Mechanismen hinter diesem sogenannten Spacing-Effekt stecken, haben Forscher nun durch Untersuchungen an Mäusen beleuchtet. Bei längeren Zeitabständen zwischen den Lernwiederholungen greifen die Tiere demnach auf dieselben Nervenzellen zurück, anstatt neue zu aktivieren. Dies legt nahe, dass das erneute Training eines bereits genutzten Nervennetzwerks die Erinnerungen in ihm tiefer verwurzeln, erklären die Forscher. Weiter


Gehen & Hirnstammzentrum

Viel mehr als Gehen: neue Rolle für wichtiges Hirnstammzentrum entschlüsselt
Jahrzehntelang dachte man, dass ein Schlüsselbereich des Gehirns lediglich das Gehen reguliert. Forschende am Biozentrum der Universität Basel und am Friedrich Miescher Institut for Biomedical Research (FMI) haben nun gezeigt, dass diese Hirnregion unterschiedliche Populationen von Neuronen enthält, die eine Reihe verschiedener Körperbewegungen steuern – nicht nur das Gehen. Die Ergebnisse könnten dazu beitragen, Therapien für die Parkinson-Krankheit zu verbessern. Weiter


Aerobic Exercise Boosts Healthy Brain Aging

Aerobic exercise was associated with positive white matter changes in the brain for older adults.

Neuroscientists have long known that aerobic exercises, like walking, swimming, running,
or biking, are largely beneficial for brain health. Now, new research out of Assistant Professor
Aga Burzynska’s BRAiN Lab at Colorado State University provides some of the first evidence
that white matter, which connects and carries signals between neurons, can also change
for the better in response to aerobic exercise, giving a boost to participants’ memory recall.
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Religion und Hirnforschung

Spiritualität ist tief in der menschlichen Natur verwurzelt
Spiritualität erscheint oft als etwas Neueres in der Entwicklung des Menschen.
Doch Neurowissenschaftler konnten nachweisen, dass Spiritualität und Religion
tief im Nervensystem verankert sind – in einem überraschend alten Teil des Gehirns.

Das periaquäduktale Grau – das ist ein ziemlich alter Teil des menschlichen Gehirns.
Es wird auch zentrales Höhlengrau genannt. Dieses Grau ist an ganz grundlegenden
Gefühlen beteiligt, wie Schmerz, Angst und Fluchtreflexen. Und offenbar hat es auch
mit Religion und Spiritualität zu tun. Das hat ein US-amerikanisches Forscherteam
jetzt herausgefunden, um den Neurowissenschaftler Michael Adam Ferguson.
Beitrag hören


Ein Spaziergang fürs Gehirn

Wer regelmäßig an der frischen Luft ist, tut nicht nur seinem Wohlbefinden,
sondern auch seinem Gehirn etwas Gutes. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung
des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf.

Erwachsene verbringen durchschnittlich bis 90 Prozent des Tages in geschlossenen Räumen -
eine recht junge Entwicklung in der menschlichen Evolution. Besonders gesund ist dieses
Verhalten vermutlich nicht. Schon in der Vergangenheit haben verschiedene Studien gezeigt,
dass es sich positiv auf die Gesundheit auswirkt, wenn wir Zeit im Freien verbringen.
Eine neurowissenschaftliche Untersuchung ergab nun, dass auch unsere Gehirnstruktur
von Aufenthalten draußen profitiert. Das gilt unabhängig davon, ob wir in der Stadt
oder im Grünen sind. Weiter


Unser Gehirn vergisst unbewusste Erlebnisse nicht

Forschende vom Institut für Psychologie der Universität Bern konnten nachweisen,
dass nicht nur bewusste, sondern auch unbewusste alltägliche Erlebnisse von unserem
Gedächtnis abgespeichert werden. Bemerkenswert ist zudem, dass die unbewussten Erlebnisse
im Unterschied zu den bewussten – vom Gehirn nicht wieder gelöscht werden.

Unsere alltäglichen Erlebnisse speichern wir automatisch in unserem sogenannten
Episodischen Gedächtnis ab, ein Gedächtnissystem, das auf der zentralen Hirnstruktur
Hippocampus beruht. Bisher gingen Forschende davon aus, dass nur bewusst Erlebtes
im Episodischen Gedächtnis und über den Hippocampus gespeichert wird und auch
das Verhalten beeinflusst. Eine neue Studie von Forschenden um Katharina Henke
von der Universität Bern zeigt nun, dass auch unbewusst Erlebtes im Episodischen
Gedächtnis gespeichert und verhaltenswirksam wird. Weiter


Phänomen Aphantasie

Die Bilderwelt unserer visuellen Vorstellung ist nicht selbstverständlich – es gibt auch Menschen, denen diese mentalen Bilder völlig fehlen. © metamorworks/ Getty images

Wenn die Leinwand unseres Geistes dunkel bleibt
Die meisten von uns sehen beim Lesen des Worts „Apfel“ dessen inneres Bild vor sich.
Die Erinnerung an einen Strandurlaub weckt bildhafte Erinnerungen.
Nicht so bei Menschen mit Aphantasie: Sie sehen keine mentalen Bilder,
die Leinwand ihres Geistes bleibt dunkel. Woran liegt das? Und was bedeutet es,
mit Aphantasie zu leben?

Wir können es meist gar nicht verhindern: Bestimmte Assoziationen oder Erinnerungen
beschwören unwillkürlich innere Bilder herauf, auch Musik, Gerüche oder Tasteindrücke
bevölkern unsere Innenwelt. Aber bei zwei bis fünf Prozent der Menschen fehlen diese
inneren Eindrücke. Ihre Gedanken und Erinnerungen sind abstrakt und verbal,
aber nicht von Sinneseindrücken geprägt. Was hinter diesem neurologischen Phänomen steckt,
ist bislang noch weitgehend rätselhaft. Wissenschaftler beginnen gerade erst, die Aphantasie
zu ergründen. Weiter


Nein, Ihr Kind ist nicht krank!

Experten aus Verhaltenswissenschaften und Psychiatrie schlagen neue Richtlinien
zum Umgang mit ADHS vor und plädieren für eine veränderte Sichtweise
Bereits vor einigen Monaten schlugen Experten von der Uniklinik Leiden und der Universität
Utrecht – darunter der Kinder- und Jugendpsychiater Branko van Hulst und die Professorin
für Neurowissenschaften Sarah Durston – eine Namensänderung vor: Man solle “Störung”
aus dem Wortungetüm Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) streichen.
Warum?

Einerseits suggeriere das Wort “Störung”, dass man die Ursachen kenne.
Andererseits provoziere so eine sprachliche Kategorie Tautologien der Form:
“Er ist impulsiv, denn er hat ADHS.” Oder: “Sie ist wegen ihrer ADHS oft abgelenkt.”
Dabei ist es schlicht so: Experten nennen seit den 1980er Jahren Probleme wie Impulsivität
und Aufmerksamkeitsmangel ADHS (30 Jahre Aufmerksamkeitsstörung ADHS).
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Wer legt den Schalter im Gehirn um?

Dreidimensionale Rekonstruktion zweier Cluster von Interkalierten Zellen. Einzelne Zellen sind in Magenta dargestellt, synaptische Verbindungen von Dopamin-produzierenden Zellen im Mittelhirn in grün. Foto: Ferraguti / Innsbruck

Neurobiolog*innen der Universität Stuttgart und in Österreich, der Schweiz und den USA
untersuchen in der Amygdala, ob wir uns fürchten oder nicht.

Welche Nervenzellen im Gehirn sind an der Entstehung von Angst beteiligt und wie legen sie diesen Schalter um, wen die Gefahr vorbei ist? Diese Frage interessiert die Forschende um Prof. Ingrid Ehrlich am Institut für Biomaterialien und Biomolekulare Systeme (IBBS) der Universität Stuttgart / Abteilung Neurobiologie. In Zusammenarbeit mit Wissenschaftler*innen vom Friedrich Miescher Institut in Basel (Schweiz), dem National Institute of Health (USA) und der Medizinischen Universität Innsbruck (Österreich) haben sie Ihre neuen Erkenntnisse in den Fachzeitschriften Nature und eLife publiziert.
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Wie sich das Gehirn orientiert

Orientierung im Raum – Das Navigationssystem des Gehirns
Bestimmte Bereiche im Gehirn sind für die räumliche Orientierung zuständig.
Inzwischen verdichten sich die Hinweise: Die selben Bereiche helfen uns auch,
allgemein Dinge zu ordnen und uns in der Welt zurechtzufinden.

Eine Nebenerkenntnis dieser Forschungen:
Über abstrakte Dinge nachzudenken kann leichter als über anschauliche.
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Bei Licht an geht die Angstzentrale aus

Tagaktive Tiere wie wir bekommen leicht Angst im Dunkeln.
Das lässt sich auch im Gehirn nachweisen: Licht hemmt dort
die Schaltzentrale der Angst und sorgt für einen klareren Kopf.

Bei Dunkelheit bekommen Menschen meist schneller Angst, als wenn sie die gleiche Situation
im Hellen erleben. Warum das so ist, hat nun ein Hirnforschungsteam um Sean Cain
von der Monash University in Melbourne untersucht. Sie fanden heraus,
dass die neuronale »Angstzentrale« Amygdala dafür verantwortlich ist.
Sie ist im Dunklen aktiver als im Hellen. Weiter


Ungewöhnliche Verschiebung von Nervensignalen

Ungewöhnliche Verschiebung von Nervensignalen beobachtet
Bei der Zuordnung von Sinneseindrücken feuern meist dieselben Neurone.
Nun aber haben Forscher beobachtet, wie das Nervensignal im Gehirn abdriftet.
Sie stehen vor einem Rätsel.

Auch wenn ein Auto wegfährt und kleiner wird, bleibt es in unserer Vorstellung gleich groß.
Eine gängige neurowissenschaftliche Erklärung dafür lautet, dass es eine feste Gruppe
von Neuronen im Gehirn gibt, die für diese konstante Wahrnehmung zuständig ist.
Die Nervenzellen repräsentieren sozusagen das Auto und feuern immer dann, wenn wir eins sehen,
ganz egal, aus welchem Winkel wir es betrachten, welche Farbe es hat und wie weit weg es ist.
Die Ergebnisse einer Forschungsgruppe um Carl Schoonover und Andrew Fink von der Columbia
University in New York stellen diese Annahme nun in Frage.
In der Studie, welche die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Fachmagazin »Nature«
veröffentlichten, verloren sie Nervenzellen, die für die Wahrnehmung bestimmter Gerüche
verantwortlich sind, wortwörtlich aus den Augen. Weiter


Neue Gliazellen im Gehirn entdeckt

Eine neue Art von Gliazellen (grün), die aus adulten Stammzellen im Gehirn entstehen, kontaktiert Nervenzellen (magenta). Bild: Universität Basel, Biozentrum

Neuronen sind Nervenzellen im Gehirn, die zentral für die Gehirnfunktion sind.
Neuste Forschung lässt jedoch vermuten, dass auch Gliazellen, die lange Zeit
als Stützzellen galten, eine Schlüsselrolle spielen.
Eine Forschungsgruppe der Universität Basel hat nun zwei neue Arten von Gliazellen
im Gehirn entdeckt, indem sie adulte Stammzellen aus ihrem Ruhezustand geweckt hat.
Diese neuen Arten könnten wichtig für die Plastizität und Reparatur des Gehirns sein.
Weiter


In der Pause übt das Gehirn im Schnelldurchlauf

Kurze Pausen tun dem Gehirn beim Lernen gut. Dann arbeiten wiederholt die Bereiche,
die schon während des Übens aktiv waren. Diesmal aber in 20-facher Geschwindigkeit.

Wer etwas Neues lernt, etwa ein Musikinstrument, übt mitunter stundenlang vor sich hin,
ganz gemäß dem Motto »Übung macht den Meister«. Das scheint aber nicht unbedingt
der beste Weg zum Erfolg zu sein. Offenbar findet der eigentliche Lernprozess im Gehirn
gerade dann statt, wenn wir zwischendurch kurze Pausen einlegen.
Das haben Forscherinnen und Forscher der US-amerikanischen National Institutes
of Health im Fachmagazin »Cell Reports« berichtet. Sie fanden heraus, dass im Gehirn
in der Pause die gleichen Aktivitätsmuster auftreten wie während der Übungen –
allerdings dreimal so häufig und mit 20-fach erhöhter Geschwindigkeit. Weiter


Wie gut funktioniert der Blick ins Gehirn

„Die Sprache jedes Gehirns ist unterschiedlich“, erklärt der Neurowissenschaftler und Psychologe John-Dylan Haynes. (imago / Westend61)

Faszinierend: Ein Forscherteam in den USA hat eine Technologie entwickelt,
die erkennen kann, welchen Buchstaben jemand mit der Hand schreibt.
Nicht auf Papier, sondern in der Vorstellung.
Ist das ein Meilenstein auf dem Weg zum Gedankenlesen?
Zum Audiobeitrag


Darm an Hirn:

Nervenzellen erkennen, was wir essen
Nervenzellen des Vagusnervs erfüllen gegensätzliche Aufgaben
Magen-Darm-Trakt und Gehirn stehen im ständigen Austausch, um während
der Nahrungsaufnahme unter anderem das Sättigungsgefühl und den Blutzuckerspiegel
anzupassen. Ein wichtiger Vermittler zwischen diesen beiden Organen ist der Vagusnerv.

Forschende des Kölner Max-Planck-Instituts für Stoffwechselforschung, des Exzellenz-
clusters für Alternsforschung CECAD der Universität zu Köln und der Uniklinik Köln
haben sich die Aufgabenteilung der Nervenzellen in der Schaltzentrale des Vagusnervs
genauer angeschaut und dabei Überraschendes entdeckt: Die Nervenzellen stammen
zwar aus derselben Schaltzentrale, steuern aber unterschiedliche Regionen im Körper an
und erfüllen dann auch gegensätzliche Funktionen bei der Steuerung unseres Sättigungs-
gefühls und des Blutzuckerspiegels. Diese Entdeckung könnte eine wichtige Rolle
bei zukünftigen Therapien gegen Übergewicht und Diabetes spielen.
Weiter


Das Gehirn altert unabhängig von der Bildung

Das Gehirn altert unabhängig von der Bildung eines Menschen
Jedes Gehirn schrumpft im Alter, egal, wie lange jemand auf der Schule war.
Das sagt eine neue Studie. Hilft mehr Bildung also doch nicht, um später geistig fit zu bleiben?

Bisher war die gängige wissenschaftliche Meinung: Bildung beeinflusst, wie unser Gehirn altert.
Mehr Bildung, langsamere Alterung. Doch genau diesen Zusammenhang widerlegten
nun Forschende von "Lifebrain", einem großen europäischen Forscherverband.
Professor Ulman Lindenberger, Direktor des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung,
ist einer der Autoren der Studie. Weiter


Gleiche Nervenzelle - unterschiedlicher Einfluss

3D-Darstellung von POMC-Neuronen im Hypothalamus. Dr. Nasim Biglari - Nasim Biglari/Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung

Gleiche Nervenzelle - unterschiedlicher Einfluss auf die Nahrungsaufnahme
Die Nervenzellen, auch Neuronen genannt, in unserem Gehirn steuern alle grundlegenden
Vorgänge in unserem Körper. Aus diesem Grund gibt es verschiedene Typen von Neuronen,
die über bestimmte Regionen des Gehirns verteilt sind. Forschende des Max-Planck-Instituts für Stoffwechselforschung und des Exzellenzclusters für Alternsforschung CECAD der Universität zu Köln haben einen Ansatz entwickelt, mit dem sie zeigen können, dass vermeintlich gleiche Neuronen in Wirklichkeit sehr unterschiedlich sind: Sie nehmen nicht nur unterschiedliche Hormone für den Energiezustand des Körpers wahr, sondern haben auch einen unterschiedlichen Einfluss auf die Nahrungsaufnahme. Das kann sich direkt auf unseren Stoffwechsel auswirken, indem sie zum Beispiel unseren Appetit unterschiedlich stark zügeln.

Das Gehirn verarbeitet unsere Sinneswahrnehmungen, steuert unser Verhalten und speichert
unsere Erinnerungen. Aufgrund dieser vielen Funktionen gibt es in verschiedenen Regionen
unseres Gehirns unterschiedliche Typen von Nervenzellen mit spezifischen Aufgaben.
Ein solcher Typ von Nervenzellen sind die sogenannten POMC-Neuronen, die eine wichtige Rolle
im Stoffwechsel unseres Körpers spielen. Weiter


Ein Blick ins Gehirn

Mit bildgebenden Verfahren wie der funktionellen Magnetresonanztomographie
und der Elektroenzephalografie können Hirnforscher Denkprozesse analysieren.
Die Auswertung der Daten ist komplex. Dank KI-Methoden können Wissenschaftler
aber schon heute teilweise nicht nur sagen, welche Hirnregionen an bestimmten
kognitiven Prozessen beteiligt sind, sondern auch an was der Proband gerade denkt.
Noch stehen solche Forschungen ganz am Anfang, doch das Ziel steht schon
am weiten Horizont: die Entschlüsselung des neuronalen Codes. Zum Video


Was macht die Umwelt mit unserem Gehirn?

Ob meine Möbel eckig sind oder rund, ob ich im Wald spazieren gehe oder in der Stadt –
die Umwelt, in der ich mich bewege, verändert mein Gehirn. Wie genau, das erzählt
Umweltneurowissenschaftlerin Simone Kühn in der ersten Folge unseres neuen
Podcasts „Ach, Mensch!“.


Sind wir unser Konnektom?

Weltweit sind Wissenschaftler dabei, einen Schaltplan des Gehirns anzufertigen.
Macht die Gesamtheit aller Nervenbahnen unser Ich aus?

Geht es nach Sebastian Seung, entspringt unser Ich einem Wald. Keinem Wald aus Bäumen,
versteht sich. Vielmehr dem Wald in unserem Kopf, den 86 Milliarden Neuronen, mit ihren
jeweils rund 1.000 sich verästelnden Verbindungen und variablen Kontakten (Synapsen)
zu anderen Nervenzellen. In seinem Buch „Das Konnektom“ beschreibt der Informatiker
und Neurowissenschaftler von der Princeton University den majestätischen Wald
in unserem Schädel und behauptet: „Du bist dein Konnektom“.
Das Konnektom ist die Gesamtheit aller Verbindungen im Gehirn.
Ist also unser Ich nur eine Frage der richtigen Verbindungen?
Weiter


Das Versprechen der Jugend

Neurowissenschaftler und Psychologen vertiefen unser Verständnis des jugendlichen Gehirns. Ihre Arbeit könnte die Bildung und psychische Gesundheit junger Menschen verbessern.

In den letzten 15 Jahren hat die Neurowissenschaft unser Verständnis von der Entwicklung
des Gehirns während des Erwachsenwerdens ausgiebig geprägt.
Die Adoleszenz beginnt um das zehnte Lebensjahr herum und endet im Alter von Mitte 20.
In dieser Zeit wächst das Gehirn recht stark, und die Neuronen stimmen sich feiner aufeinander ein.
Auffällig ist auch, dass junge Menschen in jener Phase besonders sensibel auf soziale Signale
und Belohnungen reagieren. Neuere Studien beschäftigen sich damit, wie das Umfeld
ein jugendliches Gehirn formen kann: Soziales Standing und Akzeptanz verändern das Verhalten
offensichtlich deutlich. Während der Adoleszenz öffnet sich vermutlich ein sensibles Zeitfenster
für soziales und emotionales Lernen, in dem neurochemische Veränderungen das Gehirn
besonders aufnahmebereit für soziales Lernen machen. Zum Beitrag


Unsere Welt vereinfachen

Mäuse meistern komplexe Gedanken mit einem erstaunlichen Abstraktionsvermögen
Kategorisierung ist ein Weg des Gehirns, die unzähligen Eindrücke unseres täglichen Lebens
zu organisieren. Indem wir Informationen in Kategorien zusammenfassen, vereinfachen
wir unsere komplexe Welt und können schnell und effektiv auf neue Erlebnisse reagieren.
Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen am Max-Planck-Institut für Neurobiologie
haben nun gezeigt, dass auch Mäuse überraschend gut kategorisieren. Die Forschenden
identifizierten Nervenzellen, die erlernte Kategorien repräsentieren und zeigen so,
wie abstrakte Informationen auf neuronaler Ebene dargestellt werden.
Weiter


Gefühle in der Musik

Gefühle in der Musik – Wie sie entstehen und was sie auslösen
Musik bewegt uns, sie kann die unterschiedlichsten Emotionen hervorrufen.
Aber wie tut sie das?

Musikwissenschaftlerinnen und Hirnforscher versuchen, in der Musik Merkmale zu identifizieren,
die bei allen Menschen eines Kulturkreises oder sogar weltweit dieselben Gefühle bewirken.
So werden etwa Dur, Moll und die Tonarten mit gewissen Stimmungen in Verbindungen gebracht. Zum Audiobeitrag


Einsamkeit wirkt wie der Schmerz auf das Gehirn

In der Pandemie nimmt die Einsamkeit für viele Menschen zu. (picture-alliance / dpa / Frank Molter)

Normalerweise erzeugt Einsamkeit einen „Änderungsdruck“, der dafür sorgt,
dass wir auf andere Menschen zugehen, sagt die Psychologin Sonja Lippke.
Doch die Pandemie und räumliche Distanzierung lassen das nicht zu.
Und das belastet viele Menschen.

Die soziale Isolation kann schwerwiegende Folgen haben:
„Wir können schon sehen, dass es Veränderungen im Gehirn gibt“, sagt Lippke.
„Die Veränderungen sind ähnlich wie Schmerz.“
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Richtiges Vergessen, richtiges Erinnern

Vergessen Sie, was Sie sich übers Vergessen gemerkt haben!
Und erinnern Sie sich, was Sie übers Erinnern vergessen haben:
dass es einfach ist, wenn man die richtigen Bilder im Kopf hat.

Über das Vergessen...
Es ist keine schlechte Angewohnheit, die Sie mit allen Mitteln bekämpfen sollten:
Würden Sie das wirklich hinbekommen, wäre das der direkte Weg ins Verderben.
Wer sich alles merkt, wird verrückt, faul oder neurotisch. Denn: Unsere Fähigkeit,
Ereignisse aus dem Gedächtnis zu tilgen, ist lebenswichtig. Hier fünf Hinweise,
wie das Vergessen besser funktioniert.
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Warum Schlaf ein einzigartiger Zustand ist

Im Gespräch mit Prof. Dr. med. Christoph Nissen, Schlafforscher und Psychiater
Schlaf muss einen bedeutenden Vorteil haben, warum sonst würden sich sowohl Tiere
als auch Menschen in diese ungeschützte und angreifbare Situation begeben?
Prof. Nissen forscht dazu, was im Gehirn eigentlich vorgeht, wenn wir schlafen
und welche Funktionen Schlaf erfüllt. Über aktuelle Erkenntnisse berichtet er in dieser Episode.

In welchen Schlafphasen laufen die Prozesse ab, die für unsere Gesundheit relevant sind?
Was bedeutet das für Menschen, die Nachtschichten leisten oder die lernen?
Und schläft eigentlich auch das gesamte Gehirn, wenn wir schlafen?
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Farben hören, Töne schmecken

Stellt euch mal vor: Musik ist bunt – wenn ein bestimmtes Lied gespielt wird,
seht ihr alles nur noch in Gelb und Rot. Der Sonntag schmeckt nach Erdbeere.
Und wenn jemand das Wort "Schlamm" benutzt, wird euch kalt. Klingt ziemlich abgefahren?
Viele Personen nehmen die Welt tatsächlich so oder so ähnlich wahr –
Menschen mit Synästhesie.

Bei ihnen vermischen sich unterschiedliche Sinneswahrnehmungen.
Aber was steckt hinter diesem Phänomen? Wie kommt es dazu?
Und was hat das alles mit Lady Gaga zu tun?
Genau darum geht es in unserem neuesten Wissen-Was-Video.


Der Hirnforscher Eric Kandel

Auf der Suche nach dem Gedächtnis
"Das Gedächtnis ist das Bindemittel, das unser geistiges Leben zusammenhält.
Ohne es wären wir nichts."
Der 1929 geborene Eric Kandel ist einer der größten Neurowissenschaftler weltweit
sowie Nobelpreisträger für Medizin. Sein Forschungsziel unter anderen:
die Rolle des Gehirns bei der Aufnahme und Speicherung von Erinnerungen zu entschlüsseln.
Der Film zeichnet ein charismatisches Porträt Kandels und führt uns in die geheimnisvolle Welt
unseres Gedächtnisses. Zum Film auf arte


Was unsere Gehirne groß macht

Was liegt der enormen Nervenmasse beim Menschen zugrunde?
Mithilfe von im Labor gezüchteten „Mini-Gehirnen“ haben Forscher nun neue Einblicke
darin gewonnen, warum wir ein größeres Gehirn als Schimpansen und Gorillas entwickeln.
Demnach bleiben die neuronalen Vorläuferzellen beim Menschen länger teilungsaktiv,
was mit dem Erhalt einer zylindrischen Form verbunden ist.
Die Forscher konnten auch aufzeigen, dass dabei ein spezielles Gen eine Rolle spielt:
Durch Manipulation seiner Aktivität konnten sie die Hirn-Organoide von Gorillas „vermenschlichen“. Weiter


Das Hirnareal, mit dem wir die Welt interpretieren

Foto: idw - elife

Sprache, Einfühlungsvermögen, Aufmerksamkeit – so unterschiedlich diese Fähigkeiten
auch sein mögen, eine Hirnregion ist eingebunden in all diese Prozesse:
Der Lobus parietalis inferior, kurz IPL. Dennoch war bislang unklar, welche Rolle
er bei diesen zutiefst menschlichen Fähigkeiten genau spielt. WissenschaftlerInnen
am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften haben nun gezeigt,
der IPL kommt dann zum Einsatz, wenn wir unsere Umgebung deuten müssen.
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Peter Schipek: Neurobiologie des Glücks

Glück beginnt bei jedem von uns selbst. Es geht nicht um den Vergleich mit anderen –
das wäre der beste Weg ins Unglück. Das Ziel sollte nicht „das vollkommene Glück“ sein,
sondern ein Weg in eine positive Richtung – denn Glück ist ein fließender Zustand.

Wissenschaftler sind seit langer Zeit auf der Suche nach diesem wunderbarsten aller Gefühle.
Biochemiker suchen in Nervenspalten nach den Molekülen, die uns glücklich machen,
Neurobiologen versuchen mit aufwendiger Technik dem Glück auf die Spur zu kommen
und Molekularbiologen durchforsten die Chromosomen, um auf jenes Gen zu stoßen,
das uns glücklich macht. Doch allen Bemühungen zum Trotz: So richtig zu fassen bekommen
hat das Glück bislang keiner von ihnen. Zum Beitrag [12 KB]


Gehirn und soziale Beziehungen

Neuronale Schaltkreise, die zur Orientierung in Raum und Zeit dienen, helfen auch, um uns im Dickicht menschlicher Beziehungen zurechtzufinden. (imago images / Design Pics / Ken Welsh)

Wie das Gehirn unsere sozialen Beziehungen verarbeitet
Das Gehirn navigiert uns durch die physische Welt, indem es sich an geografischen Punkten orientiert. Doch es verortet auch soziale Beziehungen räumlich – auf mentalen Landkarten. Entscheidend in diesem Koordinatensystem sind Achsen der Nähe und der Macht.
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Rhythmen im Gehirn

Die Erforschung der Hirnwellen | Hilfe bei Depressionen
Das Gehirn erzeugt Schwingungen. Je nach Rhythmus werden sie mit unterschiedlichen
Funktionen und Bewusstseinszuständen assoziiert. Doch ihre Erforschung ist schwierig.
Wie kann die Beeinflussung von Hirnwellen bei der Behandlung von Krankheiten helfen?
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Wie Yoga das Gehirn verändert

Herabschauender Hund, Krieger und Tänzer sollen Depressionen, Ängste und Schmerzen lindern. Auch das Gedächtnis lässt sich mit Yoga trainieren. Wie? Die Hirnforschung
hat Hinweise.

Yoga ist mehr als ein Trend, Yoga ist eine Bewegung. Die aus Indien importierte Praktik
ist im Westen zum Volkssport geworden. In Deutschland machen mittlerweile mehr
als 15 Millionen Menschen den Sonnengruß, strecken ihre Beine in den herabschauenden
Hund oder sitzen im Lotussitz meditativ nebeneinander, um zu entspannen, Stress zu bewältigen,
den Rücken zu stärken und fit zu bleiben. Weiter


Sauerstoff-Defizit lässt Nervenzellen wachsen

Unterversorgung mit Sauerstoff bei körperlicher und geistiger Aktivität
betrifft das gesamte Gehirn
.
Sauerstoffmangel im Gehirn ist eigentlich ein absoluter Notstand und kann Nervenzellen
dauerhaft schädigen. Dennoch gibt es immer mehr Hinweise darauf, dass ein gewisses Maß
davon auch ein wichtiges Signal für Wachstum sein kann. Gemeinsam mit Wissenschaftlern
der Universitätskliniken Kopenhagen und Hamburg-Eppendorf haben Forscher
des Max-Planck-Instituts für experimentelle Medizin in Göttingen an Mäusen gezeigt,
dass eine geistig und körperlich fordernde Tätigkeit nicht nur einen lokalen,
sondern einen gehirnweiten Sauerstoffmangel auslöst. Wenn auch in abgeschwächter Form,
ähneln die Effekte dem Entzug von Sauerstoff aus der Atemluft. Die Sauerstoffknappheit
aktiviert unter anderem den Wachstumsfaktor Erythropoietin (Epo), der dann die Bildung
neuer Synapsen und Nervenzellen anregt. Dieser Mechanismus könnte erklären,
warum sich körperliches und mentales Training bis ins hohe Alter positiv
auf die Leistungsfähigkeit des Gehirns auswirkt. Weiter


Größe von Nervenverbindungen & Stärke des Signal

Größe von Nervenverbindungen bestimmt Stärke des Signals
Nervenzellen kommunizieren miteinander via Synapsen. Deren Leistung dürfte viel höher sein, als bisher vermutet, wie Neurowissenschaftler der Universität Zürich und ETH Zürich zeigen. Die Signalübertragung ist umso stärker, je grösser eine Synapse ist. Diese Erkenntnisse ermöglichen besser zu verstehen, wie das Gehirn funktioniert und wie neurologische Erkrankungen entstehen.
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Was verleiht uns unsere Geschicklichkeit?

Schaltkreise im Hirnstamm steuern die Feinmotorik
Geschicklichkeit enträtselt: Ob beim Schreiben, beim Spaghetti-Essen oder Basteln –
all diese Tätigkeiten stellen hohe Anforderungen an die Feinmotorik.
Möglich machen dies bestimmte Nervenverbindungen im Hirnstamm, wie Forscher
bei Versuchen mit Mäusen herausgefunden haben. Je nach Komplexität der Bewegung
arbeiten dabei verschiedene Neuronen und Hirnstammareale zusammen.
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Wenn uns ein Wort auf der Zunge liegt

Was passiert, wenn uns ein Wort auf der Zunge liegt?
Hin und wieder versagen wir während des Sprechens - wenn uns ein bestimmtes Wort
partout nicht einfallen will, obwohl es eindeutig auf der Zunge liegt.
Wie kommt das »Tip of the tongue«-Phänomen zu Stande?

Auf dem Weg vom Gedanken zum gesprochenen Wort läuft nicht immer alles reibungslos.
Ab und zu kommt es zu Fehlern – etwa in Form von Versprechern. Dann sagen wir
zum Beispiel Dinge wie »Der Hund reviert sein Markier«. Hin und wieder versagt
die Sprachproduktion sogar schon beim Abrufen von Wissen, so dass uns ein bestimmtes Wort
partout nicht einfällt. Manchmal liegt es uns sprichwörtlich auf der Zunge.
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Wie wir uns an Musik erinnern

"Schatz, sie spielen unser Lied!"
Wohl jeder hat es schon einmal erlebt, dass eine Melodie mit einem Schlag
Erinnerungen weckt. Nicht nur an die Musik selbst, sondern an die Gefühle,
die wir mit ihr verbinden.

Wir alle speichern Tausende von Melodien im Gehirn.
Diese Erinnerungen sind erstaunlich präzise und binnen Millisekunden abrufbar,
und sie gehören zu den letzten, die Alzheimer-Patienten noch haben.
Wie funktioniert dieses musikalische Gedächtnis?
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Wie sich Einsamkeit im Gehirn widerspiegelt

Bedrückendes Alleinsein – wie buchstäblich gravierend sich Einsamkeit auf Menschen auswirken kann, verdeutlicht nun eine neuronale Studie: Forscher haben Hinweise darauf gefunden, dass Gefühle der sozialen Isolation bestimmte Spuren im Gehirn der Betroffenen hinterlassen. Demnach wirkt bei ihnen das sogenannte Ruhezustandsnetzwerk des Gehirns gleichsam wie trainiert. Darin scheint sich widerzuspiegeln, wie die Einsamkeit zu vermehrtem Grübeln führt, sagen die Wissenschaftler. Weiter


Was im Gedächtnis bleibt – und was nicht

Diese Frau da vorne habe ich doch schon mal gesehen. Aber wo?
Wer kennt es nicht, dass einem Menschen oder Dinge begegnen, die uns bekannt vorkommen.
Aber woran erinnern wir uns und woran nicht? Vielleicht liegt das gar nicht nur an uns,
sondern auch an dem, was wir im Gedächtnis speichern wollen. Manche Dinge finden
ihren Weg in unsere Erinnerungen leichter als andere. Weiter


Die Bausteine für soziales Verständnis

Studie: wie sind Empathie und Perspektivübernahme im menschlichen Gehirn aufgebaut?
Empathie und die Perspektive anderer einnehmen können – durch diese zwei Fähigkeiten
sind wir in der Lage nachzuvollziehen, was im Kopf von anderen vor sich geht.
Obwohl beide Begriffe ständig im Umlauf sind, ist noch immer unklar, was sie genau
beschreiben und was beide Fertigkeiten ausmacht. Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts
für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig haben nun gemeinsam mit Kollegen
der Oxford University und anderer Institutionen eine Vielzahl der bisherigen Studien
ausgewertet und ein Erklärungsmodell entwickelt, das zeigt: Es ist nicht eine konkrete
Kompetenz, die uns dazu befähigt, uns in eine andere Person hineinzuversetzen.
Beide Fähigkeiten setzen sich aus vielen Einzelfaktoren zusammen, die sich je nach
Situation unterscheiden.
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Wie Kinder sprechen lernen

Meilensteine des Spracherwerbs
Studien zeigen, dass Babys die Stimme der Mutter bereits vor der Geburt
von einer anderen unterscheiden können und auch sensibel für Rhythmus
und Melodie der Muttersprache sind. Mit ungefähr fünf Monaten erkennen Säuglinge
wiederkehrende Lautsequenzen und Betonungen. Kurz danach beginnen sie,
die Bedeutung von Wörtern zu verstehen, die sie häufig hören.
Mit ihrer Stimme experimentieren sie vom ersten Schrei an – und babbeln.
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Myelin optimiert Informationsverarbeitung

Myelin optimiert Informationsverarbeitung im Gehirn
In einer Konversation können wir einzelne Worte leicht verstehen und auseinanderhalten.
Im Gehirn wird die zeitliche Struktur von Sprache mit ihrer schnellen Abfolge
von Lauten und Pausen und dem charakteristischen Rhythmus durch elektrische Impulse
kodiert. Forschende des Max-Planck-Instituts für experimentelle Medizin in Göttingen
und der Charité – Universitätsmedizin Berlin haben herausgefunden, dass Nervenzellen
die zeitliche Abfolge akustischer Signale nur dann verarbeiten können, wenn sie
mit bestimmten Gliazellen zusammenarbeiten. Weiter


Musik stärkt Aufmerksamkeit bei Kindern

Frühe musikalische Ausbildung wirkt über zwei neuronale Mechanismen
Musik fürs Gehirn: Wenn Kinder ein Instrument lernen, fördert dies ihre Aufmerksamkeit
und das Arbeitsgedächtnis, wie nun eine Studie bestätigt. Untersuchungen der Hirnaktivität
ergaben, dass dabei zwei Mechanismen im Gehirn der musikalisch ausgebildeten Kinder
aktiver sind. Durch sie fällt es diesen Kindern leichter, ihre Aufmerksamkeit auch bei
wechselnden Reizen zu fokussieren und sich an Gelerntes zu erinnern.
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Nervenzellen lassen andere „mithören“

Wie viele „Mithörer“ eine Nervenzelle im Gehirn hat, wird streng reguliert.
Das zeigt eine internationale Studie unter Federführung des University College London
und der Universitäten Bonn, Bordeaux und Milton Keynes (England).
In der Umgebung lernender Neuronen werden demnach bestimmte Prozesse in Gang gesetzt,
durch die die Signalübertragung weniger exklusiv wird.
Die Ergebnisse sind nun in der Zeitschrift Neuron erschienen.
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Sprachen lernen - Kinder nutzen beide Hirnhälften

Kinder nutzen beide Hirnhälften, um Sprache zu verarbeiten
Obwohl unsere beiden Hirnhälften von außen völlig identisch aussehen,
erfüllen sie unterschiedliche Funktionen. So werden bei den allermeisten Menschen
etwa in erste Linie Areale in der linken Hemisphäre aktiv, wenn es darum geht,
zu sprechen oder Sprache zu verarbeiten. Das gilt zumindest für Erwachsene.
Bei Kindern scheint diese Asymmetrie hingegen noch nicht so ausgeprägt zu sein,
wie ein Team um Elissa Newport vom Georgetown University Medical Cente
und dem MedStar National Rehabilitation Hospital in Washington nun
im Fachmagazin »PNAS« berichtet. Weiter


Wann sich Babys an Gelerntes erinnern - wann nicht

Wann sich Babys an Gelerntes erinnern und wann nicht
Wenn es darum geht, Gelerntes abzurufen, kommt es bei Babys auf die Stimmung an:
Was sie in ruhiger Stimmung gelernt haben, ist nicht mehr zugänglich, wenn sie aufgebracht sind und umgekehrt. Das hat eine Studie gezeigt, die Entwicklungspsychologinnen der Ruhr-Universität Bochum (RUB) mit 96 Kindern im Alter von neun Monaten durchgeführt haben.
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Selbstregulation des Gehirns durch Meditation

Proband im MEG - Reinhard Blumenstein - LIN

Was geschieht im Gehirn, wenn man beginnt, das Meditieren zu erlernen?
Milliarden von Neuronen sorgen dafür, dass wichtige Informationen verarbeitet
und unwichtige ignoriert werden. Meditation als Technik der Selbstregulation
kann helfen, diese Fähigkeiten noch zu verbessern.
Ein Forschungsteam um Dr. Stefan Dürschmid und Dr. Matthias Deliano
am LIN hat in den elektrophysiologischen Wellen des Gehirns nach Spuren
der Meditation gesucht und gezeigt, dass der Grundstein für eine verbesserte
Informationsverarbeitung schon bei der ersten Meditationsübung gelegt wird.
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Amygdala - und die Angst lernt mit

Kaum einer weiß, dass er sie hat. Ohne sie wäre unser Leben monoton und gefährlich.
Sie ist wie eine gute Freundin und verdient daher mehr Aufmerksamkeit.
Lesen Sie hier mehr zum Thema. [49 KB]


Peter Schipek "Gehirn & Lernen"

Haben Sie Lust auf eine Entdeckungsreise? Auf eine Reise ins Innere Ihres Kopfes?

Die Reise ist auch für Anfänger geeignet - denn alles, was Sie dazu brauchen,
erhalten Sie unterwegs: das notwendige Rüstzeug, um das Gehirn und das Lernen
zu verstehen, und genügend Nahrung für Ihre eigenen grauen Zellen.

Teil 1 "Kleines ABC der Neuronen"
Zum Beitrag [56 KB]


Wie man abgestorbene Neurone ersetzt

Bei der Parkinsonkrankheit sterben nach und nach jene Nervenzellen im Gehirn ab,
die den Botenstoff Dopamin herstellen. Diesen brauchen wir, um unsere Bewegungen
zu steuern. Daher gehören zu den typischen Symptomen der Krankheit etwa Zittern,
Steifheit der Muskeln und erhebliche Bewegungseinschränkungen. Medikamente können
den Dopaminmangel im Gehirn teilweise ausgleichen und so die Beschwerden lindern.
Aufhalten kann man das Absterben der Nervenzellen in der Substantia nigra bisher nicht.
Vielleicht kann man aber neue züchten. Weiter


Peter Schipek: "Neurogenese"

Es galt lange als unumstößliche Erkenntnis der Neurobiologie:
Erwachsene Gehirne bilden keine neuen Nervenzellen.
Irrtum, sie tun es – und zwar ein Leben lang.

Woher kommen denn die neuen Zellen? es Rätsels Lösung heißt: Stammzellen.
Im Embryo sind diese potenziellen Alleskönner noch nicht auf eine bestimmte Entwicklungslinie festgelegt und können zu allen möglichen Zelltypen heranreifen. Zum Beitrag [68 KB]


Wegen Umbaus vorübergehend geschlossen

Gehirnentwicklung in der Pubertät
Sie denken, das Thema ist schnell abgehandelt - das kenne ich.
Keine Lust mehr auf Schule, kein Zutritt mehr für die Alten in ihr Zimmer.
Im Gehirn der Jugendlichen sind nur Handys, Games, Partys oder das andere Geschlecht
drinnen - und die Hormone spielen verrückt.
Neue Erkenntnisse der Gehirnforschung zeigen, dass unser Gehirn diese heikle Phase unbedingt braucht. Zum Beitrag [461 KB]