adhs
Die Kinder werden zum Problem erklärt
Die Entwicklungspsychologin Laura Batstra fordert ein Umdenken über ADHS
Laura Batstra ist Assoziierte Professorin für Heilpädagogik an der Universität Groningen
in den Niederlanden. Nach ihrer Promotion über die Auswirkungen schwerer Geburten
auf die Lebensqualität (2004) arbeitete sie mehrere Jahre in der Kinderpsychiatrie.
Seit 2010 forscht sie an der Universität Groningen, wo sie inzwischen mit mehreren Preisen
für ihre Lehre ausgezeichnet wurde.
2012 erschien ihr erstes Buch mit dem provokanten Titel (auf Niederländisch): “Wie beugt man ADHS vor?
Indem man es nicht diagnostiziert.” 2017 folgte “ADHS: Macht und Missverständnisse.”
In verschiedenen Projekten informiert Sie Eltern und Lehrer über ADHS oder unterstützt sie Feiern für Kinder,
die sonst ausgegrenzt werden. Batstra ist außerdem Mutter von sechs Kindern. Weiter
ADHS: Risiken von Ritalin weiter unklar
Größte Metastudie zu Methylphenidat enthüllt vor allem Lücken und fehlendes Wissen
Schlechte Daten und viele Nebenwirkungen: Wie gut der Ritalin-Wirkstoff Methylphenidat wirklich gegen ADHS hilft,
bleibt weiter unklar. Denn die bisher umfangreichste Metastudie bestätigt vor allem die Vielzahl der Nebenwirkungen.
Wegen extrem schlechter Qualität der bisherigen Studien sei aber weder das Ausmaß der positiven Effekte
noch das Risiko für schwerwiegende Folgen einzuschätzen, so die Forscher der Cochrane Collaboration.
Sie raten daher Ärzten zu besonderer Vorsicht bei der Verschreibung.
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Quelle: scinexx - Das Wissensmagazin
ADHS UND DIE GENE: EINE IRRFAHRT
In der ZEIT liest man dieser Tage Verwunderliches über die Macht unserer Gene:
Der US- Psychologe Plomin hat tausende eineiige und zweieiige Zwillinge miteinander verglichen und fand,
dass unsere Intelligenz zu 60 Prozent genetisch festgelegt sei. Dabei handelt es sich allerdings um eine traditionelle Studie
zur Verhaltensgenetik, bei der gar keine Gene, sondern nur menschliches Verhalten gemessen wird.
Die Verhaltensgenetik sah sich in der Vergangenheit denn auch starker Methodenkritik ausgesetzt,
weshalb die Plomin-Studie eher in den Bereich wissenschaftlichen Aberglaubens fällt. Beim Vergleich eineiiger mit zweieiigen
Zwillingen wird z. B. von der falschen Annahme gleicher Umwelten ausgegangen (EEA= Equal Environment Assumption). Gruppenunterschiede sollen dann ganz einfach auf die unterschiedlichen Gene zurückgehen.
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Dr. Terje Neraal - Peter Schipek
ADHS Symptome verstehen – Beziehungen verändern
Kinder mit den Verhaltensstörungen Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität,
unter der Diagnose ADHS zusammengefasst, lösen in ihrer Umgebung sehr widersprüchliche Gefühle aus.
Die Schwierigkeit zu begreifen, was diese Kinder durch ihr gestörtes und störendes Verhalten zum Ausdruck bringen,
ruft im Gegenüber einerseits Verunsicherung und Hilflosigkeit, auch Gereiztheit und Ärger, andererseits aber auch Mitgefühl
und Anteilnahme hervor.
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Diagnose AD(H)S und was die Kinder wirklich fühlen
Kinder, die “nerven” oder “auffallen” werden heute fast automatisch mit der Diagnose AD(H)S
in Verbindung gebracht. Mit dramatischen Folgen: Sie werden “krankgeschrieben” und um sie ruhig zu stellen,
bekommen immer mehr die Psychodroge Ritalin© verschrieben. Völlig aus dem Blick verloren wird,
was in diesen Kindern eigentlich vorgeht, was sie bewegt und was die wahren Gründe für ihr Verhalten sind.
Zum Vortrag von Dr. Waltraut Barnowski-Geiser auf Kapazunda
Kinderkrippe und "ADHS"
Schlechte Krippen erhöhen die Zahl von ADHS-Diagnosen
Obwohl es mittlerweile rein zahlenmäßig genügend Kitaplätze in Deutschland gibt,
ist die Qualität der Kinderbetreuung insgesamt ungenügend. Darauf weist auch
der Münchner Kinderpsychiater Karl Heinz Brisch kürzlich wieder deutlich hin (1).
Brisch hat die frühe Eltern-Kind-Bindung intensiv erforscht, auch zusammen mit dem
kürzlich verstorbenen Pionier der Kinderheilkunde Prof. Dr. Theodor Hellbrügge,
der stets vor zu früher und mangelhafter Fremdbetreuung von Kleinkindern in Kinderkrippen gewarnt hat.
Konferenz ADHS
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Prof. Dr. Gerald Hüther und Prof. Dr. Remo Largo
Psychopillen für Kinder
Fast 700.000 Kinder in Deutschland leben mit der Diagnose ADHS,
circa die Hälfte von ihnen wird mit Medikamenten wie Ritalin behandelt.
Viel zu viele, meinen Experten.
Prof. Dr.Gerald Hüther zum Thema ADHS
Prof. Dr. Remo Largo zum Thema ADHS
Dr. Waltraut Barnowski-Geiser
Interview zum Buch "Jetzt reden wir" - Diagnose AD(H)S und was Kinder wirklich fühlen
"Dann hätte mein Leben, glaube ich, einen Sinn" [917 KB]
Kinder, die "nerven" oder "auffallen" werden heute fast automatisch mit der Diagnose AD(H)S in Verbindung gebracht.
Mit dramatischen Folgen: Sie werden "krankgeschrieben" und um sie ruhig zu stellen, bekommen immer mehr
die Psychodroge Ritalin© verschrieben.
Völlig aus dem Blick verloren wird darüber, was in diesen Kindern eigentlich vorgeht, was sie – buchstäblich – bewegt,
und was die wahren Gründe für ihr Verhalten sind, das die Erwachsenen stört.
Prof. Dr. Gerald Hüther
Generation Ritalin
Die ursachen von Lern- und Verhaltensproblemen und die Wirkung
von Psychostimulanzien bei Schülern mit ADS-Symptomatik
in Deutschland werden gegenwärtig etwa 150 000 an ADS (Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom) leidende Kinder
und Jugendliche mit niedrigdosierten Psychostimulanzien behandelt. Weltweit sind es sogar einige Millionen Kinder.
Die Effizienz dieser Behandlung wird bereits seit den 50er Jahren auf die dopaminfreisetzende Wirkung
dieser Substanzen zurückgeführt.
Eine unzureichende Aktivität des dopaminergen Systems im Gehirn dieser Kinder wird deshalb für die Entstehung
und Aufrechterhaltung der ADS-Symptomatik verantwortlich gemacht.
Wie tragfähig sind diese alten Modellvorstellungen heute noch?
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