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Oliver Sacks

Oliver Sacks

Foto: Luigi Novi

Oliver Sacks, geboren 1933 in London, ist ein britischer Neurologe und Schriftsteller
und bekannt durch seine populärwissenschaftlichen Bücher, in denen er komplexe
Krankheitsbilder anhand von Fallbeispielen in zwanglos-anekdotischem Stil
allgemeinverständlich beschreibt. Sein Ziel ist es, neben der modernen Wissenschaft
die betreffenden Menschen nicht aus dem Blick zu verlieren, hinter jeder Erkrankung
das individuelle Schicksal zu erkennen und die eigene Normalität in Frage zu stellen.

Während seiner Forschungen über Migräne stieß er 1966 auf einige Patienten,
die schon seit etwa 40 Jahren wie „eingefroren“ waren: Überlebende der europäischen
Schlafkrankheit (Encephalitis lethargica), einer weltweiten Epidemie von 1916 bis 1927.

Nach Abschluss der Migräne-Studien, die er 1970 veröffentlichte, widmete er sich
der Patientengruppe intensiver. Die Einzelfall-Studien wurden Gegenstand seines Buches
Zeit des Erwachens (Awakenings). Im Verlauf der Experimente mit L-Dopa, einer Vorstufe
des Neurotransmitters Dopamin, kam es zu außergewöhnlichen Reaktionen der Patienten:
Sie „wachten“ kurzfristig auf, zeigten teilweise gar eine übermotivierte Lebensfreude,
bis sie schließlich in ihre Starre zurückfielen. Diese Fallgeschichten wurden 1990
unter dem Titel Awakenings u. a. mit Robin Williams und Robert De Niro verfilmt.
Das machte Oliver Sacks weltweit populär.

Er lebt in New York City und ist Professor für Neurologie und Psychiatrie an der Columbia University.
Weitere Informationen über seine Arbeit finden Sie auf seiner Homepage.


Bücher von Oliver Sacks:
Drachen, Doppelgänger und Dämonen
Migräne
Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte
Stumme Stimmen
Der Tag, an dem mein Bein fortging
Awakenings: Zeit des Erwachens
Eine Anthropologin auf dem Mars
Die Insel der Farbenblinden
Onkel Wolfram